Uhrenlexikon
a.m.
Anzeige, die häufig auf Digitaluhren zu finden ist. a. (ante = vor) m. (meridiem = Mittag) bezeichnet den Zeitraum von Mitternacht bis 12.00 Uhr am Mittag.
Acrylglas
Werkstoff für Uhrengläser, besser bekannt unter der Bezeichnung Plexiglas. Uhren aus den fünfziger und sechziger Jahren wurden fast ausschließlich mit Plexigläsern ausgestattet. Heute finden Plexigläser fast ausschließlich im preisgünstigen Uhrensegment Verwendung.
Anker
Der in das Hemmungsrad eingreifende ankerähnliche Teil der Ankerhemmung. Der Anker stellt die Verbindung zwischen Räderwerk und Unruh her. Durch wahlweises Eingreifen der Ein- und Ausgangsseite in das Gang- oder Hemmungsrad führt der Anker einen gleichmäßigen Ablauf des Uhrwerks herbei. Der Anker zählt zu den am meisten strapazierten Teilen im mechanischen Uhrwerk.
Ankerrad
Das Ankerrad ist Teil der Hemmung. Es sitzt zwischen dem mit dem Schwingsystem (Unruh, Pendel) verbundenen Anker und dem Räderwerk. Aufgabe des Ankerrades ist die Umwandlung der Schwingungen des Ankers in eine Drehbewegung und die Weiterleitung der Energie des Antriebs zum Schwingsystem.
Analog-Zeitanzeige
Zeitanzeige durch Zeiger auf einem Ziffernblatt.
Analoguhr
Uhr mit einer analogen Zeitanzeige.
Aufzugwelle
Eine Stahlwelle mit verschiedenen Ansätzen und einem Vierkant, auf dem sich die Krone zum Aufziehen und zur Einstellung der Zeiger befindet. Die Welle ist mittels eines Ansatzes und eines Zapfens in den Platinen gelagert.
Automatikuhr
Unter einer Automatikuhr versteht man eine Armbanduhr, deren Zugfeder durch die Armbewegungen des Uhrenträgers aufgezogen wird. Dies geschieht durch einen Rotor, der sich bei Armbewegungen - den Gesetzen der Schwerkraft folgend - dreht.
Baguettewerk
Ein besonders schmales Uhrwerk, das für sehr kleine Damenuhren verwendet wird.
Bläuen
Stahlzeiger oder Schrauben werden aus Gründen der Dekoration und als Oxidationsschutz blau "angelassen", indem man das zu bearbeitende Teil auf ein Anlassblech legt und erhitzt. Sobald die gewünschte Farbgebung erreicht ist, taucht man das Teil in Öl.
Bergkristall
Traditionelle Bezeichnung für einen farblosen Quarzkristall. Bergkristall besteht aus chemisch reinem Siliziumdioxid und ist Ausgangsstoff für Schwingquarze in Quarzuhren sowie für die Herstellung von Uhrengläsern.
Brücke
Auf mindestens zwei Punkten der Grundplatine aufliegende und dort mit Stellstiften und Schrauben fixierte Messingplatte. Die Brücke ist an ihrer Unterseite aufgefräst und trägt die Lagersteine zur Aufnahme der oberen Zapfen der Räder des Uhrwerks.
Cabochon
Rundgeschliffener Uhrstein, der meist auf die Krone aufgesetzt ist.
Caliber
Als Caliber (Kaliber) bezeichnet man in der Uhrmacherei ein bestimmtes Uhrwerk.
Chaton
Bei sehr wertvollen Uhren werden die Lagersteine aus Rubin in Futter (Chatons) aus Bronze oder Gold eingesetzt. Anschließend befestigt man diese mit zwei oder drei Schrauben in den Platinen des Uhrwerks.
Chronograph
Als Chronographen (chronos = Zeit und grapho = ich schreibe) bezeichnet man eine Armbanduhr, in die eine Stoppuhr mit Auslösemechanismus integriert ist.
Chronometer
Chronometer dürfen sich nur jene Uhren nennen, die aufgrund ihrer Präzision und ihrer hervorragenden Messergebnisse amtlichen Prüfungen standgehalten haben. Diese Prüfungen dauern 15 bis 22 Tage. Die Uhren werden dabei bei verschiedenen Temperaturen und in unterschiedlichen Lagen getestet. Wenn bei diesen Tests bestimmte Gangabweichungen nicht überschritten werden, stellt das Prüfinstitut ein Zertifikat, den sog. Gangschein, aus.
Datums-Anzeige
Anzeige von Datum, Wochentag, Monat und Jahr auf dem Ziffernblatt einer Uhr. Bei mechanischen Uhren schalten Mitnehmerräder Scheiben weiter, die dann jeweils einen Wochentag oder eine Datumszahl in einem Ausschnitt des Ziffernblatts zeigen.
Deckstein
Meist Edelstein (z.B. Rubin oder Diamant), der auf das Lager eines Rades oder der Unruhwelle gesetzt ist und das Höhenspiel (axiale Spiel, seitliche Beweglichkeit) begrenzen soll.
Diaschock-Stoßsicherung
In mechanischen Uhren verwendete Sicherung zur Lagerung der Unruhwelle. Aufbau und Wirkungsweise entsprechen im wesentlichen der Incabloc-Stoßsicherung. Im Unterschied zu dieser wird lediglich für die Feder des oberen Decksteins eine andere Form und damit eine dreifache Auflage genutzt.
Dichtungsring
Eine wasserdichte Uhr wird mit mindestens einem Dichtungsring am Gehäusedeckel, dem Glas und der Krone versehen. Früher wurden Dichtungsringe aus Kork, Blei oder Gummi verwendet. Heutzutage kommen in der Regel verschiedene Kunststoffe zum Einsatz.
Digitalanzeige
Bereits im 19. Jahrhundert wurden Uhren hergestellt, die anstelle der klassischen Zeiger fallende Zahlenplättchen als Zeitanzeige aufwiesen. Bei modernen Digitaluhren wird die Zeit durch Leuchtdioden oder Flüssigkristall angezeigt.
Digitaluhr
Eine Digitaluhr verfügt über eine digitale Zeitanzeige.
Doublé
Bei einem Double handelt es sich um ein Schmuckmetall, bei dem auf ein unedles Metall eine Goldschicht aufgetragen wird. Hierfür wird eine Gold-Legierung mit einem Feingehalt von 333/000 oder 585/000 verwendet.
Drücker
Zur Bedienung von Uhren mit Zusatzfunktionen reicht die Krone alleine nicht aus. Deshalb versieht man diese Uhren mit kleinen Druckschaltern, die seitlich aus dem Gehäuse ragen.
Edelstahl
Ein rostfreier Stahl, der heute in der Uhrenindustrie nicht mehr wegzudenken ist. Edelstahl kann eine Legierung von Nickel und Chrom oder Molybdän und Wolfram mit Stahl sein. Edelstahl wird etwa seit Beginn der dreißiger Jahre in der Uhrmacherei verwendet.
Eingriff
Die Uhrmacherei bezeichnet mit diesem Begriff das Eingreifen des Zahnrades oder eines anderen Getriebeelementes in ein weiteres.
Einstellring
Ein drehbarer Ring am Uhrengehäuse, welcher der Ermittlung zusätzlicher Messwerte (z.B. Weltzeit, Tiefenmesser) dient.
Email
Bei der Technik des Emaillierens wird beispielsweise ein Metall mit einem glasartigen, gut haftenden Überzug zum Schutz der Oberfläche oder deren Verzierung überzogen. Dabei wird die Emailmasse auf die gereinigte Metalloberfläche in breiiger Konsistenz aufgetragen und anschließend im Brennofen bei bis zu 900 Grad zum Fließen gebracht. Die erste Schicht wird als Grundfritte bezeichnet, auf die das künstlerisch verarbeitete Deckemail aufgetragen wird. Uhren mit Emailziffernblatt gelten als besonders wertvoll.
Energiesparanzeige
Die Energiesparanzeige macht bei Quarzuhren auf einen in Kürze notwendigen Batteriewechsel aufmerksam. Bei Uhren mit analoger Anzeige wechselt der Sekundenzeiger meist in einen Zweisekundentakt, während bei Uhren mit Digitalanzeige das Display zu blinken beginnt.
Ewiger Kalender
Komplizierte Zusatzeinrichtung bei Uhren zur Datumsanzeige unter Berücksichtigung unterschiedlicher Monatslängen und der Schaltjahre. Uhren mit Ewigem Kalender müssen daher an Monatsenden und in Schaltjahren nicht manuell korrigiert werden.
Fassung
Bei Uhren mit hoger Qualität wurden früher Lagersteine nicht in die Brücken und Platinen eingepresst, sondern wie ein Edelstein bei einem Schmuckstück eingefasst.
Feder
Das wichtigste Bauelement von mechanischen Uhren. Die Zugfeder dient zum Speichern der Energie. Sie wird über die Aufzugwelle gespannt und gibt die gespeicherte Energie an das Räderwerk ab.
Federhaus
Die Zugfeder einer Uhr ist in einem Federhaus untergebracht. Es besteht aus einer Trommel mit Verzahnung und einem abschließenden Deckel. In der Mitte haben Federhaus und Deckel eine große Bohrung. Diese dient unter anderem der Aufnahme des inneren Federendes.
Federsteg
Federstege finden in Uhren Verwendung, deren Armbänder nicht fest mit dem Gehäuse verbunden sind. Ein Federsteg ist ein Röhrchen aus Edelstahl, dessen Enden mit beweglichen Stücken verschlossen sind. Diese werden durch eine kräftige Spiralfeder auseinandergedrückt. Federstege unterliegen einer hohen Beanspruchung und sollten regelmäßig ausgetauscht werden.
Feinregulierung
1. Arbeitsverfahren des Uhrmachers, das die besonders genaue Regulierung der mechanischen Uhr zum Ziel hat. 2. Vorrichtung einer Uhr zur besonders genauen Regulierung. So geschieht bei Armbanduhren die Feinregulierung beispielsweise mit Hilfe von Abgleichschrauben, einer Schwanenhalsregulierung oder einen Rücker, der mit einem indirekten Hebel verstellt werden kann.
Flüssigkristall-Anzeige
Eine Möglichkeit der Digitalanzeige mit sehr geringem Energieverbrauch ist der Einsatz von Flüssigkristallen, die durch elektrische Einflüsse so ausgerichtet werden, dass die Zeitanzeige nach aßen reflektiert wird.
Fließende Sekunde
Uhren mit fließender Sekunde besitzen einen Sekundenzeiger, der nicht von einer Sekunde zur nächsten springt, sondern sich in ununterbrochen im Kreis bewegt. Tatsächlich vollzieht sich die Bewegung in der Regel in 1/5-Schritten, was im Auge des Betrachters als fließend wahrgenommen wird.
Formwerke
Sammelbezeichnung für Uhrwerke, die nicht kreisrund sind und sich der Gehäuseform der Uhr anpassen, z. B. rechteckig, tonnenförmig oder arkadenförmig.
Funkuhr
Bei der Funkuhr handelt es sich um eine Quarzuhr, die über Funk gesteuert wird. Funkuhren sind mit einem Dekoder ausgestattet, der die Verbindung zwischen Quarzwerk und Empfänger herstellt. in Mainflingen bei Frankfurt/Main befindet sich der Langwellensender DCF 77, der die in der Braunschweiger Physikalisch-Technischen Bundesanstalt errechnete Zeit versendet. Die Reichweite des Senders beträgt bis zu 2000 km.
Gang
Keine Uhr läuft völlig genau. Faktoren wie Verarbeitung, Standort und Tragebedingungen können immer wieder zu Differenzen in der Ganggenauigkeit beitragen. Als Gang bezeichnet man den Unterschied zwischen zwei Ständen, wobei mit Ständen die abgelesene Zeitanzeige einer Uhr an zwei verschiedenen Tagen gemeint ist. Differiert die Uhrzeit zwischen zwei Tagen um sieben Sekunden, beträgt demnach der Gang der Uhr 7 Sekunden pro Tag.
Gangdauer
Die maximale Laufzeit eines mechanischen Uhrwerkes nach Vollaufzug bis zur vollständigen Entspannung der Zugfeder ist die Gangdauer.
Gangschein
Prüfinstitute wie das Schweizer COSC überprüfen einheitliche Forderungen an die Ganggenauigkeit einer Uhr. Ist die Uhr höchsten Ansprüchen an die Ganggenauigkeit gerecht geworden, verleiht das Prüfinstitut ein Chronometerzeugnis, den Gangschein. Zu beachten ist allerdings, dass die Gangeigenschaften immer nur am rohen Werk gemessen werden und auch nur für den Zeitraum der Chronometerprüfung dokumentiert sind.
Gebläute Zeiger
Zeiger "bläuen" oder "blau anlassen" stellt heutzutage einen wichtigen ästhetischen Aspekt in der Uhrmacherei dar. Die Stahlzeiger werden dabei erhitzt, bis sich deren Oberfläche bei einer Temperatur von rund 300°C dunkelblau verfärbt.
Gehäuse
Unter dem Gehäuse versteht man die schützende und verkleidende Abdeckung des Uhrwerkes.
Genfer Streifenschliff
Häufig verwendete rippenförmige Dekoration auf den Platinen, Brücken und Kloben feiner Uhren.
Gesperr
Das Gesperr besteht aus einer Sperrklinke, auch Sperrkegel genannt, einer Sperrfeder und einem Sperrrad. Das Gesperr verhindert das unkontrollierte Entspannen der Zugfeder. Es wird auf der Federhausbrücke angebracht und ist der Grund für das schnarrende Geräusch beim Aufziehen der Uhr.
Glasboden
Viele mechanische Uhren werden heute mit einem Sichtboden ausgestattet, damit der Besitzer das meist sehr schön dekorierte Uhrwerk und seine Funktion beobachten kann.
GMT
Durch die südenglische Stadt Greenwich verläuft der Nullmeridian der Weltzeit. Die Erde ist in 24 Zeitzonen unterteilt, alle Zeitanzeigen erfolgen in Bezug auf die GWT (Greenwich Mean Time). So haben beispielsweise New York GMT -5 und Sydney GMT +8.
Grande Sonnerie
Die Grande Sonnerie ist ein Oberbegriff für Schlagwerke mit einer bestimmten Schlagabfolge. Zu jeder Viertelstunde wird zuerst die volle Stunde und dann die Viertelstunde geschlagen. Zur vollen Stunde wird die Stundenzahl ohne Viertelstunden geschlagen.
Gregorianischer Kalender
1582 von Papst Gregor XII. mit der Kalenderreform eingeführt. Durch die Änderung der Schaltjahresregelung wurde die Länge des Jahres dem Sonnenlauf angepasst, um die seit Einführung des julianischen Kalenders entstandene Abweichung von zehn Tagen zu korrigieren.
Halbschwingung
In der Uhrmacherei wird die Halbschwingung auch als Amplitude bezeichnet. Als Amplitude wird dabei der Winkel bezeichnet, den die schwingende Unruh zwischen ihren Umkehrpunkten beschreibt.
Handaufzugsuhr
Bei einer Handaufzugsuhr handelt es sich um einen Zeitmesser, bei dem die Zugfeder täglich mit Hilfe der Aufzusgkrone von Hand gespannt werden muss. Früher geschah dies bei Taschenuhren mit Hilfe kleiner Schlüssel. Mitte des letzten Jahrhunderts wurde der Kronenaufzug erfunden. Eine Handaufzuguhr muss täglich aufgezogen werden, weil die Zugfeder nur für eine Gangreserve von knapp 40 Stunden sorgt.
Hauptuhr
Die Hauptuhr, auch Mutteruhr genannt, ist das Zeitnormal einer zentral gesteuerten modernen Uhrenanlage, wie man sie bei Bahnhöfen kennt.
Hemmung
Ein Mechanismus, der die Kraft von der Zugfeder über das Räderwerk auf das Schwingsystem einer Uhr übertragt, wird als Hemmung bezeichnet. Sie besteht aus dem Ankerrad mit dem dazugehörigem Trieb, dem Anker mit den beiden Paletten, der Ankergabel, den Sicherheitsstiften sowie der großen Rolle mit Ellipse und der kleinen Rolle. Die beiden Rollen sind auf der Unruhwelle befestigt und bewegen sich im Rhythmus der Unruh hin und her.
Herzscheibe, Herzhebel-Nullstellung
Die Herzscheibe führt in Stoppuhren und Chronographen zur sogenannten Nullstellung. Sie sitzt auf der Welle des Sekunden- und Minutenzählrades.
Hilfsuhr
Ein neben der Hauptuhr existierendes weiteres Uhrwerk mit Hilfsfunktion.
Hochfrequenz-Unruh
Unruhen, die mehr als 28800 Schwingungen pro Sekunde ausführen, werden als Hochfrequenz-Unruhen bezeichnet. Ende der sechziger Jahre wurde sogar Uhren entwickelt, deren Unruh 36000 Halbschwingungen pro Stunde ausführten. Das Streben nach einer möglichst hohen Uhrenfrequenz resultiert aus der Überlegung, dass eine schnelle Schwingung nicht so leicht durch Außeneinflüsse wie zum Beispiel Stöße beeinträchtigt werden kann.
Horologie
Ein Fachausdruck für Uhrenwissenschaft und Zeitmesskunde.
IC
Auf Silizium- oder Germaniumplättchen werden auf fotochemischem Wege elektronisch aktive Schichten aufgebracht, die dann Dioden, Transistoren, Widerstände oder Kondensatoren bilden. IC´s (= Integrated circuits, dtsch: integrierte Schaltungen) bilden das Herzstück quarzgesteuerter Uhren.
Impuls
Die Anregung des Schrittschaltmotors, der das Räderwerk antreibt, wird bei Quarzuhren als der Impuls bezeichnet. Bei mechanischen Uhren hingegen ist der Impuls die Kraftübertragung von der Hemmung auf das Schwingsystem. Während der Hebung wird die Unruh von der Ankergabel aus ihrer Nullstellung ausgelenkt und erhält dabei die Kraft für eine neue Halbschwingung.
Incaboc
Bei der Incabloc-Stoßsicherung werden Loch- und Deckstein durch eine lyraförmige Decksteinfeder gehalten und können dadurch Stöße auf das Uhrwerk abfangen.
Indikation
Als Indikation werden in der Uhrmacherei all jene Vorrichtungen bezeichnet, mit deren Hilfe der Ablauf der Zeit, des Gehwerks und seiner Hilfswerke dargestellt werden. Hierzu dienen die sogenannten Indikationsblätter, die Angaben über die normale Zeitanzeige hinaus (z.B. Ebbe/Flut) liefern.
Julianischer Kalender
Der Julianische Kalender wurde von Julius Caesar im Jahre 46 v. Ch. eingeführt und war in manchen Teilen der Welt noch weit bis ins 20. Jahrhundert gültig, im kirchlichen Bereich teilweise noch bis heute. Er wurde seit dem 16. Jahrhundert sukzessive durch den Gregorianischen Kalender abgelöst.
Kalenderuhr
Eine Kalenderuhr, die wenigstens eine Datumsanzeige enthält. Meistens bezeichnet man als Kalenderuhren astronomische Uhren, die außer dem Datum die Woche, den Monat und das Jahr anzeigen.
Kaliber
Mit Beginn der Taschenuhrproduktion mußten die Uhrwerke zur Unterscheidung klassifiziert werden. Das geschah mit Hilfe des Werkdurchmessers, dem Kaliber. Heute wird dieser Begriff früher auch synonym mit dem Werk selbst verwendet.
Karat
Karat ist sowohl die Bezeichnung für die Gewichtseinheit von Edelsteinen als auch für den Edelmetallgehalt von Legierungen. Als Gewichtseinheit für Edelsteine gilt: 1 Karat = 0,2 g (200 mg), 1 Gramm = 5 ct. Die Karatzahl bei Edelmetallen gibt den Anteil eines Edelmetalls in Goldlegierungen an, und zwar bezogen auf 24 Teile. Der Goldgehalt eines Goldgehäuses ist fast immer auf den Rückdeckel mit einer Punze vermerkt.
Kinetic
Auf der weltweit größten Schmuck- und Uhrenmesse, der Baselworld, wurde 1986 der erste Prototyp der Seiko-AGM vorgestellt, welche die kinetische Energie aus der Armbewegung des Uhrenträgers in elektrische Energie zum Antrieb des Quarzwerkes umwandelt (Kinetic-System, auch Autoquarz genannt).
Kleine Sekunde
Eine kleine Sekunde findet sich meist bei Taschenuhren oder Handaufzugs-Armbanduhren. Sie stammt noch aus der Zeit, als die Räder im Räderwerk einer Uhr so angeordnet waren, dass sich das Sekundenrad nicht im Zentrum befand. Wenn nun eine Sekundenangabe auf dem Ziffernblatt gewünscht war, hat man den Zapfen des Sekundenrades durch das Ziffernblatt verlängert und einen Zeiger aufgesteckt. Die Position der kleinen Sekunde hängt von der Werkkonstruktion ab, befindet sich aber häufig bei 6.00 Uhr.
Klinkenrad
Klinkenräder ermöglichen die Nutzung der Drehbewegung des Rotors für den Aufzug automatischer Uhren in beide Richtungen.
Kloben
Der Kloben ist Teil des Werkgestells. Mit ihm werden bewegliche Teile des Werkes gelagert. Im Unterschied zur Brücke ist er nur auf einer Seite an der Platine befestigt, während die andere Seite an der Lagerstelle von Rad, Unruh oder Anker endet.
Kristallglas
Ein Kristallglas ist ein Glas, das entweder a) Bleioxyd (PbO), Bariumoxyd (BaO), Kaliumoxyd (K2O) oder Zinkoxyd (ZnO) allein oder zusammen in Höhe von mindestens 10 vom Hundert enthält, eine Dichte von mindestens 2,45 hat und dessen auf den Natrium-D-Strahl bezogene Brechungszahl mindestens 1,520 beträgt. oder b) Bleioxyd (PbO), Bariumoxyd (BaO) oder Kaliumoxyd (K2O) allein oder zusammen in Höhe von mindestens 10 vom Hundert enthält, eine Dichte von mindestens 2,40 und eine Oberflächenhärte nach Vickers von 550 ± 20 hat.
Krone
Seitlich am Gehäuse befindliches, meist geriffeltes Rad zum Einstellen der Uhrzeit (oder weiterer Anzeigen wie Datum, Zweite Zeitzone), bei Handaufzugsuhren zum Spannen der Zugfeder.
Lagen
Uhren werden in verschiedenen Temperaturbereichen und Lagen auf einen möglichst gleichmäßigen Gang reguliert. Bei einer Veränderung der Lage einer Uhr kann sich aus unterschiedlichen Gründen (veränderter Schwerpunkt, andere Zapfenreibung etc.) ihr Gang verändern. Deshalb werden Uhren je nach Anforderung an die Genauigkeit des Ganges feingestellt. Beispielsweise werden Präzisionsuhren (Chronometer) in fünf Lagen und drei Temperaturen feingestellt.
Lager
Die Zapfen der Räder einer Uhr drehen sich in Lagern, die zur Vermeidung von Reibungsverlusten und Abnutzung zumeist aus Lagersteinen gebildet werden.
Lanzenzeiger
Zeiger, dessen Formgestaltung an eine Lanze erinnert.
LCD Display
Bezeichnung für die elektrooptische Anzeige mittels Liquid Emitting Diod (Flüssigkristall).
Leuchtziffer
Um eine Uhr auch bei völliger Dunkelheit ablesen zu können, wurden Leuchtfarben bei der Herstellung von Zifferblättern und Zeigern verwendet. Einige Leuchtfarben beinhalten radioaktive Substanzen. Nach gültiger Norm hergestellte Zifferblätter und Belegungen können bei bestimmungsgemäßen Gebrauch als ungefährlich eingestuft werden. Zifferblätter werden heute entsprechend den verwendeten Leuchtstoffen gekennzeichnet.
Lilienzeiger
Zeiger mit lilienförmiger Spitze.
Linie
Die Linie, frz. ligne, bezeichnet eine bei Uhren gebräuchliche Maßeinheit. Eine Linie entspricht 2,256 mm.
Lochstein
Lochsteine oder Lagersteine dienen im Uhrwerk zur Verringerung der Reibung sowie zur Senkung des Verschleißes. Diese Funktionssteine wurden früher aus echten Rubinen und Diamanten gefertigt. Heute verwendet man synthetische Rubine.
Lumibrite
Lumibrite ist eine Leuchtbeschichtung. Sie enthält keinerlei radioaktives Material und weist gegenüber anderen Leuchtstoffen deutlich bessere Leuchteigenschaften auf.
Lünette
Der Begriff Lünette ist von dem lateinischen Wort Luna abgeleitet. Es bezeichnet den Mond, den "Umrunder" der Erde. In diesem Sinne bildet die Lünette ebenfalls eine Umrundung beziehungsweise eine Umrandung der Uhr. Die Lünette ist ein Ring oder der Rand einer Uhr und damit Teil des Gehäuses.
Mechanische Uhr
Uhr mit klassischem mechanischen Antrieb: entweder per Hand- oder automatischem Aufzug.
Messing
Kupfer-Zink-Legierung, die seit etwa Mitte des 16. Jahrhunderts für die Anfertigung von Teilen des Uhrwerkes und gelegentlich der Gehäuse genutzt wird.
Mikrorotor
Kompakter Schwungrotor einer Automatikuhr, der durch seinen kleineren Durchmesser in das Uhrwerk integriert werden kann und dadurch die Gehäusehöhe voll ausnutzen kann. Das andere, konkurrierende Prinzip nennt sich Zentralrotor.
Mineralglas
Mineralglas ist ein extrem beständiges, jedoch nicht unzerstörbares Glas. Es hat Mohs-Härte 5. Zu den Mineralgläsern gehört auch das Saphirglas, das mit Mohs-Härte 9 um etliches kratzfester ist.
Minutenrohr
Das Minutenrohr, auch Viertelrohr genannt, ist Bestandteil des Zeigerwerkes. Es trägt den Minutenzeiger.
Mondphase
Als Mondphasen bezeichnet man die wechselnden Lichtgestalten des Mondes durch die perspektivische Lageänderung seiner Tag-Nacht-Grenze relativ zur Erde während seines Erdumlaufes. Großuhren, welche die Phasen des Mondes und andere astronomische Ereignisse darstellen können, bezeichnet man als Astronomische Uhren. Dieser komplizierte Mechanismus wird heute sogar in Armbanduhren mit Mondphasen-Anzeige integriert.
Mono-Rattrapante
Aufgrund des geringeren Bauaufwandes preisgünstigere Variante des Schleppzeiger-Chronographen bzw. Rattrapante mit nur einem Stoppzeiger und zwei Chronographen-Drückern. Beim Festhalten des unteren Drückers hält der Stoppzeiger an der Zwischenzeit und springt beim Loslassen an die Position, die er beim Weiterlaufen ohne Stop eingenommen hätten. Das mögliche Differenzintervall beträgt dadurch maximal 60 Sekunden.
Nivarox
Legierung aus Eisen und Nickel mit Zusätzen von Chrom, Titan und Beryllium. Wegen ihrer antimagnetischen und temperaturkompensierenden Eigenschaften eignet sie sich sehr gut zur Herstellung von Unruhspiralen.
Paletten
Die am Anker befindlichen Heb- oder Ankersteine, meist aus Rubinen gefertigt, nennt man Palette bzw. Paletten.
Perlierung
Wolkenförmige Verzierung auf Platinen, Brücken und Kloben. Sie entsteht durch Punktieren der Oberfläche mit einer kleinen kreisenden Schleifscheibe.
Petite Sonnerie
Oberbegriff für Schlagwerke mit einer bestimmten Schlagfolge: geschlagen werden die Viertelstunden und die Stundenzahl, letztere jedoch nur zur vollen Stunde.
Pfeiler
Verbindungsstücke zwischen vorderer und hinterer Platine des Uhrwerkes.
Platine
Die Platine oder Werkplatte bildet das Grundgestell des Uhrwerkes. Auf ihr sind auf der Zifferblattseite Aufzug, Zeigerwerk, Zeigerstelleinrichtung und soweit vorgesehen Schlagwerk und Kalenderwerk sowie auf der Werkseite Antrieb, Räderwerk, Hemmung und soweit vorgesehen Chronographenwerk und automatischer Aufzug angebracht.
Quarzuhr
Bei einer Quarzuhr dient ein Quarzoszillator als Zeitnormal. Wesentliches Bauelement des Quarzoszillators ist ein Schwingquarz. Er besteht aus einem SiO2-Plättchen, das an zwei Seiten metallisiert ist. Durch Anlegen einer elektrischen Spannung verformt sich der Quarz. Durch die Rückkopplung kommt es zu mechanischen Schwingungen, die sich auf die elektrische Spannung in Form von Schwingungen auswirken - der Oszillator schwingt.
Räderuhr
Uhr mit Zahngetriebe und mechanischer Hemmung.
Räderwerk
Das Räderwerk überträgt die Kraft vom Antrieb zur Hemmung. Das Räderwerk besteht aus Räderpaaren (dem Rand und dem Trieb), die jeweils auf einer gemeinsamen Achse befestigt sind.
Rattrapante
Der Rattrapante-Zeiger ist ein im Zentrum des Chronographen angebrachter zweiter Stoppzeiger, der unabhängig vom eigentlichen Sekundenzeiger angehalten werden kann. Nachdem er (zwischen-) gestoppt wurde, kann man ihn per Tastendruck dazu veranlassen, den Chronozentrumzeiger augenblicklich wieder einzuholen und gemeinsam mit ihm weiterzulaufen. Daher das Wort "Rattrapante", das seinen Ursprung im französischen Verb "rattraper" hat, was soviel heißt wie "wieder erhaschen, einholen".
Regulierung
Als Regulieren einer Uhr bezeichnet man Veränderungen, die zum schneller oder langsamer gehen einer Uhr führen. Zur sofortigen Kontrolle der Regulierung oder Reglage wird eine sogenannte Zeitwaage benutzt. Die Neigung des Ausdrucks ist ein Maß für die Größe der Gangabweichung.
Repition
Zusätzliches Laufwerk einer Uhr, das Minuten, Viertelstunden und/oder Stunden akustisch anzeigt.
Retrograph (Retrograde)
Retrograd bedeutet rückläufig, zeitlich oder örtlich zurückgesetzt oder in entgegengesetzter Richtung. Bei einer retrograden Zeitanzeige überstreicht der retrograde Zeiger nur einen Kreisbogen oder ein Kreissegment. Während dieses Weges wird eine Feder gespannt die den Zeiger am Ende seiner Skala auf den Anfangspunkt zurückspringen lässt.
Rohwerk
Als Rohwerk wird ein Uhrwerk bezeichnet, das bereits Wellen und Zahnräder enthält, bei dem aber noch die Hemmung fehlt.
Rotor
Ein möglichst schweres, bei der geläufigsten Konstruktionsweise entweder zentral (als Zentralrotor) oder als Microrotor (auch: Planetenrotor) konzipiertes Gewicht, das durch seine von Körperbewegungen ausgelösten Drehungen das Werk einer Automatikuhr aufzieht.
Rubin
Der Rubin ist das am häufigsten verwendete mineralische Material für stark beanspruchte Uhrenteile. Der Rubin besteht aus Aluminiumoxid und Chrom sowie feinsten Anteilen anderer Spurenelemente je nach Lagerstätte.
Rücker
Der Rücker sitzt auf dem Unruhkloben. Durch Verstellen des Rückers wird die wirksame Länge der Spirale und damit die Geschwindigkeit, mit der die Unruh schwingt, verändert. Die Uhr wird so reguliert.
Saphirglas
Glas aus künstlich hergestelltem Saphir mit höchster Härte (Grad 9 nach Mohs) und Kratzfestigkeit. In diesen Eigenschaften wird es nur noch vom Diamanten übertroffen. Saphirglas ist sehr spröde und schwieriger zu verarbeiten als Kristallglas.
Sapphlexglas
Speziell von SEIKO entwickelte Kombination von Mineral- und Saphirglas. Kratzfest wie Saphirglas ist Sapphlexglas günstiger in der Herstellung, da für die untere Schicht des Sandwich-Glases Mineralglas verwendet wird.
Schaltrad-Chronograph
Bei einem Schaltrad-Chronographen wird die Start-, Stop-, und Nullstellung der Zeiger über ein neunzähniges Säulenrad, später auch Schaltrad genannt, gesteuert. Die handwerklich sehr anspruchsvolle Fertigung dieser Technik wird heute nur noch in seltenen Fällen durchgeführt. Daher stellen Uhren mit dieser in den 30er und 40er Jahre verbreiteten Konstruktion heute gesuchte Sammlerstücke dar.
Schiffschronometer
Ein Schiffs-Chronometer ist ein kardanisch aufgehängter tragbarer Zeitmesser von hierfür üblicher Größe, der mit Chronometerhemmung oder freier Ankerhemmung ausgerüstet, und bei vorgeschriebenen Temperaturen auf höchste Gangleistung feingestellt ist.
Schlagwerk
Separater Räderwerkmechanismus, mit dem die angezeigte Zeit automatisch oder auf Abruf mit einem akustischen Signal mit Hammer auf Glocken, Tonfedern oder Gehäusewandung dargestellt wird.
Schleppzeigerchronograph
Ein Schleppzeiger (Rattrapante vom franz. rattraper = wieder einholen, einfangen) ist ein Bauteil eines Chronographen. Der Zeiger wird dabei mit dem "normalen" Stoppzeiger synchronisiert und so mitgeschleppt. Zum Stoppen der Zeit kann diese Synchronisation vom Benutzer unterbrochen werden, der Schleppzeiger verharrt dann auf der Stelle. Hierdurch können beliebig viele Zwischenzeiten genommen werden (sofern es sich nicht um Abstände von nur wenigen Sekunden handelt).
Schnellschwinger
Als Schnellschwinger bezeichnet man Uhren, deren Schwingungsfrequenz über der normalen von 18.000 A/h liegt. Höhere Frequenzen sind stabiler und führen zu besseren Gangleistungen.
Schraubkrone
Bei diesem von Rolex 1926 erstmals unter dem Namen "Oyster" vorgestellten und patentierten System der wasserdichten Uhr wird die Krone der Uhr mit dem Uhrengehäuse verschraubt. Verglichen mit dem sonst üblichen System gewährleistet dies eine wesentlich höhere Wasserdichtigkeit der Uhr.
Skelettierung
Beim Skelettieren werden die Teile einer Uhr verglast bzw. bis auf ihre tragende Grundsubstanz durchbrochen, um einen Einblick in das Werk geben und dessen mechanischen Ablauf verfolgen zu können. Die Zifferblätter bestehen oft nur aus einem schmalen Ziffernring. Skelettierte Werke werden oft noch mit feinen Gravierungen und Zieselierungen versehen.
Solaruhr
Quarzuhr, die elektrische Energie mit Hilfe von physikalischen Zellen selbst erzeugt. Außer den Bauteilen zur Energieerzeugung entspricht die Solaruhr in Aufbau und Wirkungsweise einer Quarzuhr.
Springende Sekunde
Der Begriff Springende Sekunde (auch: Tote Sekunde, franz. Seconde morte) wird verwendet, wenn sich der Sekundenzeiger einer Uhr jede Sekunde um einen einzigen Sprung bewegt und dann bis zum nächsten Sekundensprung unbewegt bleibt.
Steine
Synthetisch hergestellte Rubine, welche die Abnutzung und Reibung der Räder verhindern.
Stoßsicherung
So bezeichnet man die federnde Lagerung des Loch- und Decksteins, in denen der Unruhwellenzapfen dreht. Zur Verringerung der Lagerreibung ist dieser Zapfen speziell geformt und daher bei Erschütterungen besonders bruchgefährdet. Die federnd gelagerten Steine sollen Stöße abfangen.
Stundenrohr
Die Röhre des Stundenrades, die den Stundenzeiger trägt.
Tachymeter
Uhrenskala zum Messen der Geschwindigkeit. Wird bei einem Chronographen beim Passieren eines Kilometersteins der Sekundenzeiger gestartet, so kann beim Erreichen des nächsten Kilometersteins auf der Tachymeterskala die Geschwindigkeit abgelesen werden.
Telemeter
Als Telemeter (griech. "Fernmesser") bezeichnet man eine Vorrichtung, um die Ablenkungen eines Manometers, Wasserstandszeigers etc. telegrafisch auf einen entfernten Zeigerapparat zu übertragen.
Taucheruhr
Speziell auf die Bedürfnisse von Tauchern abgestimmter Armbanduhr-Typ. Dazu gehört eine möglichst hohe Wasserdichtigkeit, eine einseitig gegen den Uhrzeigersinn drehbare Lünette zur Messung der Tauchzeit und eine möglichst gute Ablesbarkeit unter Wasser.
Tourbillon
Eine Uhr, deren Werk mit einem filigranen Drehgestell ausgestattet ist, in dessen Mitte die Unruh und seitlich die Hemmung lagern. Dieser Käfig sitzt auf der Sekundenradwelle. Wenn sich also das Sekundentrieb mit dem Drehgestell einmal pro Minute dreht, dreht sich ebenfalls der Käfig einmal um seine Achse. Dadurch werden Schwerpunktfehler im Schwingsystem einer mechanischen Uhr kompensiert, da die Schwerkraft nun von allen Seiten gleichzeitig den Schwung von Unruh und Unruhspirale beeinflusst. Durch die Verwendung eines Tourbillons können bei mechanischen Uhren Gangungenauigkeiten ausgeglichen werden, die durch die unterschiedliche Lage der Uhr beim Träger zustande kommen.
Trieb
Das Trieb (alt. auch Ritzel) bildet in mechanischen Uhrwerken zusammen mit dem Zahnrad ein Getriebe. Im Vergleich zum Zahnrad ist es meist langgestreckt und hat nur eine geringe Anzahl von Flügeln (Zähnen). Meist wird das Trieb vom Zahnrad angetrieben.
Unruh
Taktgebendes Schwungrad, welches das gleichmäßige Vorrücken der Zeiger über das Räderwerk ermöglicht.
Welle
Eine Welle ist ein stabförmiges Bauteil zum Weiterleiten von Drehbewegungen und Kräften sowie zur Lagerung von rotierenden Teilen. Bei Uhrwerken sind Räder bzw. Zahnräder auf Wellen bzw. Trieben befestigt, deren Zapfen wiederum zur Verringerung der Reibung in Lagersteinen gelagert werden.
Werkgestell
Ein Gestell zur Befestigung und Lagerung des Uhrwerkes. Es besteht aus den Werkplatten (Platinen) und den Pfeilern, welche die Werkplatte tragen.
Zeigerkupplung
Um die Uhrenzeiger manuell zu stellen, ohne das gesamte Räderwerk bis zur Hemmung mitzudrehen, wird eine Rutschkupplung in der Form einer flachen Feder zwischen Antrieb und Zeigerwerk eingesetzt.
Zentralsekunde
Als Zentralsekunde bezeichnet man eine Sekundenanzeige mittels Zeiger aus der Mitte (Zentrum) der Uhr.
Zifferblatt
Ein Zifferblatt dient bei Uhren zur Anzeige von Informationen. Der Aufbau des Zifferblatts ist angelehnt an den Weg, den die Sonne in der nördlichen Hemisphäre nimmt: beim Blick nach Süden geht sie links (im Osten) auf, steht Mittags am höchsten und geht rechts (im Westen) unter.
Zugfeder
Die Feder liefert die Kraft, die die Unruhspirale benötigt, um ihre Schwingungen aufrecht zu halten. Die Feder ist zumeist eine Legierung aus Eisen, Nickel und Chrom mit verschiedenen Zusätzen. Sie ist am Federhaus und der Federwelle befestigt.